Die Böden der
Flussauen bei Meisenheim
Bodenkundliche
Exkursion am Samstag, 06.11.2004
Führung:
Dr. Irmfried Buchmann, Traisen
Bodenprofil in der Flussaue von Meisenheim
Bei dieser bodenkundlichen Exkursion
wurden folgende Standorte miteinander verglichen:
1.
Wald und Feldflur an der K 65 (40:4423
E, 5504996 N)
2.
Flussaue an der alten Glanbrücke (40:3728 E, 5506305 N)
Kennzeichen
des Waldbodens:
eine
sehr flachgründige ca. 20 cm dicke, basenarme Braunerde mit sehr geringen
pH-Wert 3,5.
Diese
Fläche ist wahrscheinlich nur deshalb mit einem schwachwüchsigen
Eichen-Hainbuchenwald bedeckt, weil sich hier Ackerbau nicht lohnt.
Kennzeichen
des Ackerbodens:
Auf
dem lockeren schiefrigen Ausgangsgestein lagert hier ein ca. 25 cm dicker Braunerde-Ranker, der wahrscheinlich dadurch entstanden ist, dass die Horizonte
durch das Pflügen durchmischt worden sind. Es ist zu vermuten, das sich nach
starken Regenfällen das Wasser auf dem undurchlässigen Untergrund staut und in
Vertiefungen ansammelt. Durch Düngung ist der pH-Wert höher als im
benachbarten Wald.
Kennzeichen
der Flussaue am Glan:
Der
braune Aueboden
(Vega) war in dem etwa 2 m tiefen Aufschluss durch das Fehlen
einer polygenetische Horizontaldifferenzierung gekennzeichnet. Er ist durch
Ablagerungen und Umschichtungen bei Hochwasser entstanden. Er besteht abhängig
von der Strömungsgeschwindigkeit aus Löss, in dem unterschiedlich hohe sandige
Anteile eingelagert sind. Bei einer Tiefe von etwa 2 m trat das Grundwasser zu
Tage, dass im oberen Bereich kapillar gebunden war. Trotz der
hervorragenden Bodenqualität ist das Gelände wegen der Hochwassergefahr für
den Anbau von Feldfrüchten weniger geeignet. Es wird entweder als Grünland
genutzt oder mit Feldfrüchten (z.B. Mais) bebaut, die erst im Frühjahr, wenn
die Hochwassergefahr geringer ist, ausgesät werden. Bei der Bodennutzung durch
Maisanbau findet bei Hochwasser eine erhebliche Bodenerosion statt. Das Ausmaß
dieser Bodenabtragung ist auf der Odenbacher Gemarkung eindrucksvoll erkennbar.
An der Grenze zwischen Grünland und Maisacker hat sich eine meterhohe
Abtragungskante gebildet (40:3308 E, 5505261 N).
Koordinatensystem: UTM
Zusammengestellt
von Günter Wrusch
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Geologie und Böden um den Rotenfels
-
Samstag, 14.11.1998
-
Führung: Dr. Irmfried Buhmann, Traisen
Bild 1
Bild
2
Eine Gruppe unerschrockener Pollichianer trotzte Schneeregen, und ließ sich
vom Bodenkundler Dr. I. Buchmann in die Geologie und die Böden auf den
Rotenfels bei Bad Münster am Stein Ebernburg einführen.Von der Bastei (vgl.
Bild 1) verschaffte man sich einen Rundblick über die Geologie der Region. Der
Rotenfels, der mit zirka 200 m Höhenunterschied zum Flußufer der Nahe als höchster
Steilhang nördlich der Alpen gilt, ist ein saures Intrusivgestein ( Rhyolith )
aus dem unteren Rotliegenden, das durch Hebungsvorgänge , besonders aber während
der Eiszeiten durch die Erosionstätigkeit der Nahe, als eindrucksvoller
Prallhang freigelegt wurde. Diese Tätigkeit der Nahe ist an den deutlich
ausgebildeten Terrassen erkennbar, die, mit Ausnahme der Niederterrasse, mit Lößsedimenten
bedeckt sind. Auf dem sauren Ausgangsgestein des Massivs bilden sich an den Rändern
flachgründige Ranker ( A-C Horizonte ), die nach den Messungen von Dr. Buchmann
höchstens den pH - Wert 4 erreichen. Mit zunehmender Erosion unmittelbar an den
Bergflanken gibt es nur noch Rohböden. Die in östliche Richtung flacher
abfallende Flanke ist noch von recht mächtigen Lößablagerungen bedeckt. Auf
diesen nach EU-Recht stillgelegten Ackerflächen demonstrierte Dr. Buchmann an
einem selbst gefertigten Aufschluß (vgl. Bild 2) eine gut ausgebildete
Parabraunerde. Gut erkennbar ist der Ah Horizont ( humoser Oberboden ). In dem
darunter befindlichen Ac Horizont ist die Verlagerung der Tonteile an der etwas
helleren Farbe und der Kalkverlagerung ( negative Salzsäureprobe) als Folge der
Bewirtschaftung nachzuweisen. Im dem B - Horizont lassen sich die verlagerten
Tonteilchen durch die dunkle Farbe und die positive Salzsäureprobe
wiederfinden. Die Tonminerale haben ein erstaunliches Wasserbindungsvermögen,
denn bereits in 1 m Tiefe war es trotz intensiver Regenfälle in der letzten
Zeit noch trocken. Leider ließ das anhaltend schlechte Wetter weitere
interessante Ausführungen von Dr. Buchmann zu den Naheterrassen nicht mehr zu.
Zusammengestellt von Kurt-Werner Augenstein
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Geologie und Böden rund um Wallhausen
- Samstag, 13.11.1999
-
Führung: Dr. Irmfried Buhmann, Traisen
Die im November stattfindende POLLICHIA-Exkursion hat traditionell die
Geologie und Bodenkunde zum Thema. Zu dieser Exkursion haben sich bei schönem
Wetter eine Gruppe von 16 Teilnehmern zusammengefunden. Neben der Besichtigung
und Erläuterung geologisch interessanter Aufschlüsse durch Herrn Dr. Buchmann
hat uns Herr Zerback als Bürgermeister von Wallhausen einen interessanten Überblick
zum Weinbau im Bereich der Gemeinde gegeben.
Exkursionsziele:
1. Rabenfels (49°53'54N 007°44'38E)
Devonische Schichten an der Grenze zum Rotliegenden, Metadiabas (Grünschiefer),
Chlorit "Dalberger Platten", Phyllit (Glimmerschiefer)
2. Aufschluß am Weinberg (49°55'45N 007°44'25E)
Phyllit (weiches, schiefriges, verwitterndes Material) pH-Wert 5,5
3. Grenze Rheinisches Schiefergebirge / Rotliegendes (49°55'45N 007°44'25E)
leider nicht gut erkennbar
4. Grenze Unterrotliegendes (Lebacher und Kuseler Schichten) /
Oberrotliegendes (49°57'02N 007°42'52E)
Sandsteinschichten
5. Oberrotliegendes (Waderner Schichten) Anschluß Johannisberg (49°53'43N
007°46'04E)
Verwittertes und festeres Konglomerat
6. Kiesgrube mit tertiärem Meeressand (49°55'39N 007°44'14E)
Quarzhaltiges Material durch Meeresbewegung aussortiert, durch Freisetzung von
dreiwertigem Eisen bräunlich verfärbt, bei Verwitterung Bildung kalkhaltiger
Tonminerale
7. Bauschuttdeponie (49°55'26N 007°45'17E)
Pleistozäne Flußablagerungen von Gräfenbach und Nahe, Gerölle und
Feinmaterial
Zusammengestellt von Günter Wrusch
Entstehung, Abbau und Verarbeitung
von Ton im Rheinischen Schiefergebirge mit Besuch des Tonbergbau-Museums in
Siershahn und des Keramikmuseums Höhr
- Exkursion am Samstag, 08.11.2003
- Führung:
Dr. Irmfried Buchmann, Traisen
Diese Exkursion begann im Tonbergbaumuseum,
in dem Hans-Werner Brümmendorf, ein ehemaliger Mitarbeiter des Tonbergbaues an
Hand der Exponate über die Tonlagerstätten
und deren Entstehung, sowie den Abbau und die Weiterverarbeitung von Ton
informierte. In unmittelbarer Nähe vom Museum befindet sich die Tongrube von
Siershan. Von dem Aussichtspunkt hat man einen guten Überblick über das
Abbaugebiet. Anschließend wurde das sehenswerte Keramikmuseum
in Höhr besichtigt.
Zusammengestellt von Günter Wrusch
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