Natur und Landschaft im Taubertal
Widderchen (Zygaena fausta) auf einer Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Botanische Sommer-Exkursion von Freitag,
18.07.2003 bis Montag, 21.07.2003
Führung: Prof. Dr. Günter Preuß, Annweiler
Programm für die Tagesexkursionen
Samstag, 19. Juli 2003
Unter Führung von Dipl. - Biol. Lorenz Flad, Kommunaler
Landschaftspflegeverband Main-Tauber, Tauberbischofsheim wurden die
Naturschutzgebiete Haigergrund
(32:541035 E, 5496229 N), 5 km südwestlich
Hochhausen, Wormental
(32:546858 E, 5503434 N), 2 km nordöstlich von Hochhausen sowie die Pflegefläche
Trockenhänge Helmental bei Werbachhausen und Leite, 2 km nördlich Werbach
besucht. Hier erläuterte Herr Flad den Stand und die Ziele der
landschaftspflegerischen Maßnahmen in diesem Gebiet.
Unser 1. Ziel waren jedoch die Trocken- und Halbtrockenrasen Alter Berg bei Hochhausen (32:545118 E, 5500545 N). Hier war neben der typischen Vegetation dieser Standorte das Auftreten der westlichen Orpheusgrasmücke (Sylvia h. hortensis), einer für den Mittelmeerraum typischen Vogelart, ein besonderes Ereignis. Es konnte der Gesang von 2 Männchen an mehreren Tagen gehört werden. Daneben waren u.a. die Wachtel (Coturnix coturnix), die Turteltaube (Streptopelia turtur), der Fitis (Phylloscopus trochilus), und etwas weiter entfernt der Schwarzspecht (Dryocopus martius) im diesem Lebensraum anzutreffen.
Sonntag, 20. Juli
2003:
Unter Führung von
Prof. Dr. Theo Müller, Weiland Fachhochschule Nürtingen, Vizepräsident des
Schwäbischen Albvereins, Steinheim/Murr wurden die Naturschutzgebiete Lindenberg
(32:548451 E, 5501364 N), 2 km östlich
Hochhausen und Apfelberg (32:543880 E, 5503308 N), 3 km
nordwestlich Hochhausen aufgesucht. Als Kontrast zu den Trocken- und
Halbtrockenrasen der Naturschutzgebiete war das erste Ziel die Tauberaue (32:546307
E, 5500848 N) mit ihren Grünlandflächen.
Montag, 21. Juli
2003:
Unter Führung von Theo
Schad, Vogel- und
Naturschutzverein Königshofen e.V.,
Lauda-Königshofen wurden u.a. Flächen für den Anbau von Ackerwildkräutern
aufgesucht (32:553128 E, 5490228 N).
Auf Grund der
extremen Trockenheit, der hohen Temperaturen und des relativ späten
Exkursionstermins waren verhältnismäßig wenig blühende Pflanzen im
Exkursionsgebiet anzutreffen. Im Gegensatz dazu war die Insektenfauna in den
Naturschutzgebieten ungewöhnlich zahl- und artenreich. Besonders auffällig
waren die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica),
die Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus), der Heidegrashüpfer
(Stenobothrus lineatus), die Bergzikade (Cicadetta montana), der
Gemeine Heufalter (Colias hyale), der Kleine Eisvogel (Limenitis
camilla), von den Fleckenfaltern der Kaisermantel (Argynnis paphia)
und der Große Perlmutterfalter (Mesoacidalia aglaja), der Silbergrüne
Bläuling (Lysandra coridon), der Milchfleck (Erebia ligea) und
das Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta).
Ein Bericht und die Liste
der auf dieser Sommerexkursion gefundenen Pflanzenarten ist im POLLICHIA-Kurier
19(4) - 2003, Seite 25-28 veröffentlicht
worden.
Koordinatensystem: UTM
Zusammengestellt von Günter Wrusch